letzte Änderung: 12-04-18

Shared Decision Making oder Kommunikative Kompetenzen?

Laufzeit

Beginn:
2009
Ende:
2011

Finanzierung

Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland

Mitarbeiter

Leitung
  • Prof. Dr. Norbert Schmacke
Mitarbeiter
  • Dr. Maren Stamer
  • ,
  • Dr. Petra Richter
Kontakt
schmacke@uni-bremen.de; mstamer@uni-bremen.de

Beschreibung

Ausgangspunkt des Projektes ist die Einschätzung, dass das Modell des Shared Decision Making (Partizipative Entscheidungsfindung) nicht ausreichend theoretisch untermauert ist und in der bisher verbreiteten Form dem Charakter der Arzt/Ärztin-Patient/Patientin-Beziehung nicht gerecht wird. Gleichzeitig ist unstrittig, dass eine Verbesserung der arztseitigen kommunikativen Kompetenzen für die Weiterentwicklung der Arzt/Ärztin‐Patient/Patientin‐Beziehung von hohem Stellenwert ist. Dies gilt sowohl für die hausärztliche als auch für die fachärztliche Praxis. Ferner erscheint plausibel, dass patientenseitige Bewertungen der Qualität von Arzt/Ärztin‐Patient/Patientin‐Beziehungen über bestehende Ansätze von Patientenbefragungen hinaus in Zukunft an Bedeutung gewinnen werden.

Anknüpfend an bereits vorhandene Erkenntnisse ist das Projekt mit dem Ziel verbunden, auf der Basis eines qualitativen Forschungsansatzes zu eruieren, wie gelingende Kommunikation befördert werden kann.

Das Projekt wird durchgeführt unter Beteiligung von Ärzten und Ärztinnen unterschiedlicher Spezialisierung (z.B. Allgemeinmedizin, Gynäkologie, Urologie, HNO) sowie ihren Patienten/Patientinnen. Die Erhebung umfasst die Aufzeichnung von Konsultationsgesprächen sowie sich daran anschließende leitfadengestützte Interviews mit den Patienten/Patientinnen und den Ärzten/Ärztinnen. In diesem Projekt soll mittels Interpretation dreier Datenquellen aus einem identischen Kommunikationsgeschehen gezielt danach Ausschau gehalten, wo arzt‐ wie patientenseitig positive Ansatzpunkte und wo andererseits Verbesserungspotenziale für eine zufrieden stellende Kommunikation wahrgenommen werden. Methodisch wird bei der Auswertung ergänzend zur Qualitativen Inhaltsanalyse (Mayring 2003) auf das von Glaser und Strauss (1967, 1993) entwickelte Rahmenkonzept der 'grounded theory' sowie auf konversationsanalytische Elemente zurückgegriffen.

Langfristiges Ziel des Projektes ist, auf der Grundlage der Ergebnisse – im Lichte vorhandener Literatur – Empfehlungen für eine Optimierung bestehender ärztlicher Fortbildungsangebote in Gesprächsführung zu entwickeln. Damit wird eines der Kernanliegen des Shared Decision Making, die tendenzielle Aufhebung der asymmetrischen Kommunikation, aufgegriffen.

Der Abschlussbericht hier steht hier als pdf-File zur Verfügung. [pdf]